Am letzten Maiwochenende (27. – 29. Mai 2022) versammelten sich die Landesvertretungen der deutschen Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien in Düsseldorf, um sich deutschlandweit zu organisieren und hierfür einen gemeinsamen Verband zu gründen. Mit den Dachverbänden aus Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie Bayern, nahmen alle aktuell in Deutschland aktiven Landesverbände teil.

Nach intensiven Debatten und pointiertem Meinungsaustausch brachte die Versammlung ein bemerkenswertes Ergebnis zustande, welches eine bisherige Leerstelle in der Landschaft der Kinder- und Jugendpolitik füllen soll: die Gründung der „Bundeskonferenz der Landesverbände der Jugendbeteiligungsgremien“.

Diese versteht sich als ein von Jugendparlamentariern gegründeter und verwalteter Zusammenschluss der Landesverbände der Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien, welcher diesen und ihrem Anliegen nach umfassender politischer Partizipation von Kindern und Jugendlichen zukünftig eine wirksame politische Plattform bieten soll – auf Ehrenamtsbasis, so wie jegliche überparteiliche Jugendrepräsentation. Hierbei liegen die Hauptanliegen in der Förderung der Gründung gleichwertiger Landesverbände in Bundesländern ohne derartige selbstverwaltete Repräsentationsmöglichkeiten, der aktiven Lobbyarbeit für politische Kinder- und Jugendbeteiligung und deren sinnvollen rechtlichen Rahmenbedingungen auf allen politischen Ebenen und im Austausch der bestehenden und zukünftig neu hinzukommenden Landesverbände, um gemeinsam Probleme zu lösen, Projekte weiterzugeben und Synergien zu entdecken. Die in der Konferenz organisierten Landesverbände verstehen sich als gleichberechtigte Partner, was sich auch in der der Konferenz vorstehenden Steuerungsgruppe niederschlägt, in welcher alle beteiligten Bundesländer vertreten sind. Alle Posten werden ausschließlich mit jungen, ehrenamtlich politisch engagierten Personen besetzt. Als Bundessprecher fungiert Reinhard Langer, vom Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg, seine Stellvertreterin im ersten Jahr ist Liah Kaiser, von der Hessischen Union zur Stärkung von Kinder- und Jugendinteressen (HUSKJ).

Sie betonen die Relevanz der neugegründeten Konferenz: „Sie zeigt, wie wichtig die Vernetzung auf höheren Ebenen ist“, bemerkt Reinhard Langer. „Der Austausch mit anderen Verbänden wirkt wie ein Katalysator bei Problemlösungen, denen sich alle Verbände in ihrem jeweiligen Bundesland widmen.“ Diesen zentralen Vernetzungsgedanken unterstreicht auch Liah Kaiser: „Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung, Ergebnisse aus Projektarbeiten und Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Herausforderungen aus der Sicht von jugendpolitischen Gremien können fortan geteilt werden“, betont sie.

Die Gründung der Konferenz erfolgte als logische Folge der seit längerem aktiv verfolgten Kooperation der Landesverbände. Seit einer Auftakttagung im Herbst 2021 in Wiesbaden arbeiteten sie in einer provisorischen Steuerungsgruppe und bei diversen Tagungen und Konferenzen intensiv an diesem Schritt in die bundesweite Politik und der parallelen Gründung eines Fördervereins zur Finanzierung der hochgesteckten politischen Ziele – mit Erfolg, wie sie nun in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens bewiesen.

Das vorrangige Ziele liegt darin, gemeinsam so viel wie möglich für die Kinder und Jugendlichen, deren politische Partizipation und die sinnvolle Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland zu erreichen. Dieser Ansatz scheint bereits auf offene Ohren zu treffen: So fördert das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. in Zukunft die Konferenz und auch die Initiative Jugendparlament e.V. unterstützte die Auftaktversammlung. Dies bildet eine gute Grundlage für die zukünftigen Herausforderungen der Konferenz der Landesverbände der Jugendbeteiligungsgremien.